Dalmore Distillery

Dalmore, in den nördlichen Highlands am Nordufer des Cromarty Firth etwas nördlich von Inverness gelegen, geht auf das Jahr 1839 zurück. Als Northern Highlands Distillery sind ihre Nachbarn Teaninich, Glen Ord und ehemals z. B. Glen Albyn.
Sie war fast hundert Jahre mit der Familie Mackenzie verbunden, deren Wappen, der Hirschkopf noch heute die Flaschen ziert. Gegründet von Alexander Matheson 1839 liegt Dalmore Distillery an den Ufern des Cromarty Firth ihr Hinterland die reichenund fruchtbaren Gründer der Black Isle, dem "big meadowland", das ihr den Namen gab.

Gründer Alexander Matheson verpachtete die Brennerei sofort an die Familie Sunderland und Quellen geben an, sie seien bis 1867 mit der Destillerie verbunden gewesen. Schon 1874 wurde die Zahl der stills von 2 auf 4 verdoppelt, ungewöhnlich für die damalige Zeit. Nach dem Tode von Alexander Matheson 1886 verkaufte Sir Kenneth Matheson die Brennerei an ihre Betreiber, die Brüder Alexander, Andrew und Charles Mackenzie.
Der 1263 einem Ahnen des Clan Mackenzie von King Alexander III für einen lebensrettenden Pfeilschuß auf einen Royal Stag, einen kapitalen Hirschen mit 12 Enden verliehenen Hirschkopf im Wappen ziert immer noch jede Flasche Dalmore. Pures, sauberes Wasser aus dem River Alness ist ein Grund für die Qualität des hier gemachten malt. 1870 ist Dalmore der erste single malt der nach Australien exportiert wird. Seit 1870 wird der malt bei Dalmore in sherry casks gelagert, heute zu etwa einem Drittel als finishing.

Dadurch erhält der rauhe, etwas rauchige whisky eine sanfte Süße. 1917 wurde ein anderes Produkt mit "m" im Namen in Dalmore gemacht, die Royal Navy produzierte hier Tiefseeminen. 1920 verließen die Navy die Distillery wieder, weitgehend als Ruine nach einer Explosion und einem Feuer. Lange bevor die juristischen Streitereien um die Entschädigung zwischen Andrew Mackenzie und der Royal Navy beendet waren, nahm Dalmore die Produktion wieder auf.
Bis 1956 schien es friedlich zu sein, erst hier gab es wieder Veränderungen. Die floor maltings wurden durch eine Saladin box ersetzt. Diese Saladin maltings waren bis 1982 in Gebrauch, ab hier kaufte Dalmore sein Malz ein, wie viele andere Destillerien auch.
1966 wurden die stills von 4 auf 8 verdoppelt und machten Dalmore zu einer von 25 top distilleries, was die Produktionskapazität angeht. Es gibt 4 Wash, 4 Spirit stills, mit 3200000 Litern reinem Alkohol als Jahreskapazität.
Schon früher ein wichtiger Bestandteil der Whyte&Mackay blends, erfolgte 1960 die Fusion von Mackenzie Brothers Ltd. und White & Mackay Ltd., die seit hier Dalmore-Whyte & Mackay Ltd hieß. Die zuletzt Whyte & Mackay Distillers Ltd. genannte Firma wurde 1990 von American Brands gakauft. 1996 kaufen sich die Amerikaner von Fortune Brands, Jim Beam ein und nennen Whyte & Mackay von nun an JBB (Greater Europe). 2001 ziehen sich die Amerikaner plötzlich völlig aus Schottland zurück und über ein Managemnt buy out entstand zunächst 2001 die Firma "Kyndal Spirits", die sich aber bald wieder Whyte&Mackay nannte.
Sie besitzt Dalmore, Isle of Jura und Fettercairn. 1993 kauften Whyte & Mackay die Invergordon Distillers, Besitzer der gleichnamigen grain distillery und von Tamnavulin Distillery. Tamnavulin wurde im Mai 1995 vorübergehend stillgelegt. Seit 2011 läuft die Destillerie mit voller Kapazität. Tamnavulin Distillery war 1966 von Invergordon Distillers erbaut worden und ist die einzige Distillery die tatsächlich an den Ufern des River Livet steht. Tamnavulin "mill on the hill“ in Gaelic, hieß zuerst Tamnavulin-Glenlivet, hat das suffix aber später abgelgt.

2004 wird bei Dalmore das neue visitor centre eröffnet. Er sind Eigentümerabfüllungen erhältlich, verschiedene vintages und limited editions. Es sind alte, bis 62 Jahre (hier allerdings nur 12 Flaschen!), Abfüllungen bekannt. In einer Sendung der ARD über whisky kurz nach Weihnachten 2004, wurde eine dieser 1962er Flaschen gezeigt. Preis damals 25.780.- £. Im Vegleich zu 2024 war das richtig billig.
The Dalmore distillery hat heute 10 stone warehouses und 8 pot-stills, einige davon aus den späten 1880ern. Nicht klein, also. Die Brennerei produziert derzeit rund 4 Millionen Liter, erhöht die Kapazität jedoch auf 9 Millionen Liter. Im August 2024 sollen die Arbeiten beendet sein.
Natürlich spielt eine Menge Dalmore eine Rolle in den Whyte&Mackay blends. Dalmore wurde 2007 mitsamt der Mutterfirma an den indischen Konzern United Spirits Limited, das Flagschiff der The UB Group für £ 595 Millionen verkauft.
Whyte&Mackay ist einer der führenden Distillers of Scotch Whisky, mit Marken wie The Dalmore, Isle of Jura, Glayva, Fettercairn, Vladivar Vodka und natürlich dem Whyte&Mackay blended Scotch. W&M besitzt außerdem andere Scotch Whisky brands wie Mackinlays, John Barr, Cluny und Claymore neben vielen anderen. Whyte&Mackay ist eine Schlüsselerwerbung in der Strategie von The UB Group und ihren Chairman Dr. Vijay Mallya. Zum einen geht es darum, Anteile am wachsenden Scotch Markt zu erwerben, zum anderen im heimischen Indien, einem der größten Märkte für Scotch, den ohnehin schon großen Marktanteil noch auszubauen.
2007 wird die New Range, New packaging and "A New Beginning" Kampagne unter dem neuen Besitzer gestartet. Nachdem Dr. Mallyas United Spirits Ltd einen Einstieg von Diageo ins Auge faßten, wurde geplant, einen Verkauf von Whyte & Mackay einzuleiten. Man wollte einem Einspruch der Wettbewerbsbehörden zuvor kommen, die ansonsten ein Veto gegen den Merger mit Diageo einlegen könnten. Noch bevor Mallya und United Spirits in steuerliche Probleme und finanzielle Schieflage gerieten, war 2014 Whyte & Mackay für 430 Millionen £ an Emperador International Ltd. Von den Philippinen verkauft worden.