Longmorn, in der Speyside zwischen Elgin und Rothes gelegen, wurde 1895 gebaut und ist eine der wenigen, die seit der Gründung kontinuierlich in Betrieb sind. Ihre Nachbarin ist Benriach Distillery, die nach der Pattison Pleite Ende des 19. Jahrhunderts in den Besitz von Longmorn kam. Longmorn liegt am River Lossie außerhalb von Rothes, nur ein paar Kilometer südlich von Elgin. ‘Longmorn’ leitet sich über etliche Stufen ab vom Gaelic Lhanmorgund, was 'Morgan, the holy man’ bedeutet. Der heilige Mann Lhanmorgund wiederum stammt von ‘Mo-emin-og’, dem Namen eine Missionars, gestorben 625, der das Christentum in die Gegend von Moray gebracht haben soll. Im Mittelalter wurde im zu Ehren eine Kapelle errichtet, die seinen christlichen Namen St Marnan oder St Marnoch trug. Es heißt, die warehouses von Longmorn stünden genau an der Stelle. Longmorn, über ‘Lhanmorgund’, dem ‘place of the holy man’ wurde über die kleine Kirche oder die überbaute Kapelle des St. Marnan oder Marnoch über die Form Lann Marnoch zu Longmorn. Es gab hier aber auch eine Mühle seit dem frühen 15. Jahrhundert.

Gegründet von John Duff zusammen mit Charles Shirres und George Thomson (oder George Thomas) 1893 in der Speyside, genauer Lossie, Elgin, Morayshire, sind ihre Nachbarn heute Benriach, Glenlossie und ihre 1971 erbaute Schwester Mannochmore, Coleburn (geschlossen) und Linkwood.
John Duff war kein Schwarzbrenner mehr. In jungen Jahren hatte er einen regulären Job als manager der Glendronach distillery und beschloß dann plötzlich, ein Hotel zu eröffnen. Aber das war nichts für ihn und so zog es ihn zurück zum whisky.
1876 gründete er John Duff & Co. zusammen mit einigen Partnern und begann die Arbeit an der Glenlossie distillery nahe Elgin und hatte sie ein Jahr später fertig gebaut und in Betrieb. Nach ca. 10 Jahren in Glenlossie zog es den rastlosen John und seine Familie nach Südafrika. Er war mit dem Plan gekommen eine neue Destillerie in Transvaal zu eröffnen. John investierte große Summen in ein Projekt, welches wahrscheinlich die erste malt whisky distillery auf dem afrikanischen Kontinent hätte werden können. Aber das war nicht eine wirklich gute Idee. Der Südafrikanische Präsident der des Burenstaates, Paul Krüger hatte eine Aversion gegen alles britische und legte John's Plänen Steine in den Weg. Daraufhin verlegte John Duff seine Aktivitäten in die - United States of America. Aber da hatte er nicht wirklich mehr Glück. In den USA gab es schon etliche whiskey distillers, einige legal andere illegal und niemand wollte zusätzliche Konkurrenz und schon gar nicht von der ehemaligen britischen Kolonialmacht.
1892 kehrte John Duff nach Schottland zurück und er wurde distillery manager bei der Bon Accord distillery in Aberdeen. Bon Accord distillery, später in North of Scotland umbenannt, wurde 1910 von einem Feuer zerstört, aber da war John schon bei der von ihm gegründeten Longmorn Distillery Company.
Somit hatte er 1894, in weniger als 20 Jahren nach der Gründung von Glenlossie distillery, mit seinen Partnern Longmorn an der Rothes Road südlich von Elgin errichtet, die heute noch so etwas wie eine Distillers’ Row ist. Die Longmorn-Glenlivet Distillery Co (mit John Duff, Charles Shirres & George Thomas) pachtete das Land der Longmorn Farm und John Duff übernahm den Bau und die Ausstattung der neuen Destillerie.
Longmorn nahm sein Wasser aus lokalen, unterirdischen Quellen und bezog die Gerste von Farmen aus dem nahen und fruchtbaren Laich of Moray. Die Mannoch Hills und das Mannoch Moss in der Nähe lieferten reichlich Torf für die kilns. Die Kraft zum Antrieb der Maschinen stammte von einem großen Wasserrad. Die für ihre Zeit moderne distillery hatte eigene floor maltings und eine Dampfmaschine. Die Great North of Scotland Railway Company hatte in Longmorn eine eigene Station und war über ein Seitengleis erreichbar. Hier wurden bequem Gerste, Kohle und andere Materialien angeliefert und whisky an Kunden ausgeliefert. Der Bau kostete 20000 Pounds, was John Duff als ein Schnäppchen für seine Destillerie betrachtete, angesichts der perfekten Lage der distillery an der Bahnlinie, den Wasserquellen und der Gerste und dem Torf ganz aus der Nähe. Die Produktion bei Longmorn hatte im Jahr der Fertigstellung, im Dezember 1894 begonnen. Ende 1897 zahlte John Duff seine Partner aus und begann die Arbeit an der Benriach distillery (auch bekannt als Longmorn #2). Duff investierte dafür £ 16000. 1898 firmierte er als Longmorn-Glenlivet Distilleries Co Ltd .
Longmorn distillery war erfolgreich, auch weil der malt bei blendern sofort sehr begehrt war und John Duff hatte bald seine Hände bei anderen Projekten im Spiel, unter anderem beim Bau der Benriach Distillery nebenan.
The National Guardian schrieb über den malt 1897: 'Longmorn jumped into favour with buyers from the earliest day on which it was offered.' John Duff zahlte seine Partner aus - und ging pleite. Trotz seiner guten Position in der Whiskywelt zu dieser Zeit, war John Duff in seinen Möglichkeiten durch Schulden eingeschränkt und die große whisky Rezession durch den Pattison crash 1898 zwang ihn, alles zu verkaufen um seine Gläubiger zufrieden zu stellen. John Duff hatte einen Großteil seines Kapitals als whisky Bestände gebunden und in einen wine and spirits company gesteckt, die Pleite ging. Als Ergebis war er gezwungen, die meisten Anteile seiner distillery company an die Bank als Sicherheit zu überschreiben. Die Kontrolle über die Longmorn Distilleries Company Ltd. wurde an einige seiner Kunden übertragen, zu denen auch Arthur Sanderson und Arthur Dewar gehörten.
1909 erklärte John Duff seinen Bankrott. Die Longmorn Distillery hatte Verbindungen zu einer Anzahl von Firmen und Persönlichkeiten der whisky Welt. Die stärkste davon zu Hill, Thomson & Co. Ltd., die unter anderem den "Something Special" blend vermarkteten, als auch zu deren Managern, James Grant and his sons. Die Anteile wurden schließlich an James R. Grant verkauft und das war der Beginn einer sehr langen und erfolgreichen Zeit für die Longmorn distillery. Die Longmorn Grants' hielten das Steuer bis 1970 in der Hand. In diesem Jahr wurde aus The Glenlivet and Glen Grant Distilleries Ltd. und Hill, Thomson Co. Ltd. die The Glenlivet Distillers Ltd.
Die Glenlivet Distillers Ltd wurden 1978 zu den Chivas Brothers und 2001 (19. Dezember 2001) wurden die Chivas Brothers wiederum von der Pernod Ricard Group gekauft.
Glenlivet distillers entschieden sich zur Erweiterung, weil der malt bei blendern sehr gefragt war. Longmorn benutzte bis 1970 die eigenen floor maltings, dann wurden sie als boiler-room Teil des stillhouse. Die Destillerie verdoppelte ihre Kapazität 1972 durch zwei weitere stills und nochmals 1974. Die Zahl der stills stieg insgesamt von 4 auf 8, 4 wash stills und 4 spirit stills mit einer Kapaziät von 3500000 Litern im Jahr. Die 4 wash stills wurden bis 1993 (man findet auch 1994 und 1996 als Angabe) direkt mit Kohle befeuert.
Im Rahmen des aktuellen whisky booms wurde die Kapazität auf inzwischen 4,5 Millionen Liter pro Jahr erhöht.
Die Umstellung der Beheizung der stills könnte Einfluß auf den Charakter des malts gehabt haben. Die malts von vor der Umstellung gelten als gesuchte Schätze. Nun werden die stills indirekt mit Dampf beheizt. Seagram kaufte Longmorn im Jahr 1977. Sie ist ein der wenigen Brennereien, die niemals außer Produktion ging. Longmorn whisky gilt bei blendern als ‘top dressing’ in in vielen der besten blended whiskies Schottlands.
Die malt mill ist eine Porteus mill, die mash tun bestand aus Gußeisen und faßte 8 Tonnen, die alten 8 wooden washbacks faßten jeder 38500 Liter. Nun gibt es eine Edelstahl mash tun und 8 Edelstahl washbacks. Die 4 wash stills haben jede eine Kapazität von 9700 Litern und die 4 spirit stills fassen je 6500 Liter. Longmorn reift den größten Teil des whisky in American oak bourbon und European sherry casks, die in dunnage und racked warehouses lagern.
Die stills mit direkter Feuerung zu fahren, bedeutete eine Menge Erfahrung und Überwachung durch den stillman und den stoker. Das funktionierte bei Longmorn nur, weil beim Umbau des still house 1974 zwei spirit stills aus dem originalen still house herausgenommen und durch zwei neue wash stills ersetzt worden war, damit enthielt es nu n 4 wash stills. Der angrenzende filling store wurde umgebaut um 4 spirit stills aufzunehmen. So konnte man jedem Gebäude exakt die benötigte Hitze zuführen. in den wash arbeiten rummagers, die während des Betriebes rotieren und verhindern, daß Feststoffe sich im Innern der stills ablagern. Das alte Wasserrad und eine betriebsbereite aber kaum mehr befeuerte Dampfmaschine, die das alles frühr in Bewegug setzten, kann man heute noch bestaunen.
Der Longmorn wurde von seinen ebenfalls der Chivas&Glenlivet Group gehörenden Brüdern, den malts von Glen Grant und Glenlivet immer etwas an den Rand gedrängt. Heutiger Besitzer ist Pernod Ricard. Erst in neuerer Zeit wird er mit mehr Aufmerksamkeit bedacht.
Vom Eigentümer wurde er seit 1994 mit 15 Jahren abgefüllt, es gab auch einen 12 jährigen. Der 15 jährige wurde von Pernod Ricard durch eine 16 jährigen ersetzt, der sich mit dem alten 15er nicht messen kann. Vielleicht, ja bestimmt macht sich hier die Veränderung de stills bemerkbar. Auch unabhängige Abfüller, besonders Gordon&MacPhail, führen ihn. Der Großteil der Produktion geht jedoch in die blends Something Special und Queen Anne. Er gilt als üppig, komplex, ja herausragend, einer der besten schottischen malts. Viele sind sich einig, Longmorn distillery hätte einen single malt Scotch whisky mit einem geschmeidigen und komplexen Charakter produziert, der als Speyside’s best kept secret bekannt war.
Auf alle Fälle ist Longmorn jedoch einer von nur zwei Dutzend malt whisky distilleries die im 'whisky boom' des späten 19. Jahrhunderts gegründet, bis zum heutigen Tage überlebt haben. Diese elitäre Liste umfaßt Namen wie Aberfeldy, Ardmore, Aultmore, Balvenie, Benriach, Benromach, Bruichladdich, Bunnahabhain, Dalwhinnie, Dufftown, Glendullan, Glenfiddich, Glenrothes, Glentauchers, Knockandu, Knockdhu, Tamdhu und Tomatin.

Longmorn Distillery

Adresse

Pernod Ricard
IV30 2SJ Longmorn, Elgin
Moray
Vereinigtes Königreich
Longmorn 1987 33 Jahre, Cask 5725 Cask Strength, Oak Box Connoisseurs Choice, Gordon & MacPhail 0,7 ltr.
Whisky / Schottland / Speyside

Longmorn 1987 33 Jahre, Cask 5725
Cask Strength, Oak Box
Connoisseurs Choice, Gordon & MacPhail 0,7 ltr.

Ananas und Citrus Aromen werden ergänzt von einem Hauch von reicher Vanille.

Veröffentlicht am: 20.05.2021
Hersteller: Longmorn Distillery  
Pernod Ricard
IV30 2SJ Longmorn, Elgin
Moray
Vereinigtes Königreich
Land: Schottland  
Region: Speyside  
Abfüller: Gordon&MacPhail  
Typ: Single Malt  
Jahrgang: 1987
Preis:
819,50 €
VPE: 1.170,71 €/Liter
inkl. 19% MwSt
exkl. Versandkosten
Lieferzeit: Lieferzeit 2-4 Tage
Versandkostenfrei Lieferung