Ardmore Distillery

Ardmore wurde 1898 von William Teacher, William Teacher & Sons in Kennethmont in der Speyside, südlich von Huntly errichtet und war Teachers erster Versuch in der Whiskyproduktion. Es ging darum, malt für die Teacher's blends herzustellen. Die Gründerfirma ist heute immer noch Lizenzträger, gehörte aber seit 1976 zu Allied Distillers Ltd. welche wiederum zu Allied Domecq gehörten.
Die Brennerei befindet sich am höchsten Punkt der Northern Railway Line, 600 Fuß über dem Meeresspiegel. In der Nähe des kleinen Dorfes Kennethmont ermöglichte die Nähe zur Eisenbahnlinie dem Gründer Adam Teacher, Materialien von Glasgow in diese abgelegene Ecke von Aberdeenshire zu transportieren, was der Brennerei zum Gedeihen verhalf.
Fast unverändert seit dem Moment, als er seinen Traum wahr machte, wird das Wasser immer noch aus den natürlich aufsteigenden Quellen am 1500 Fuß hohen Knockandy Hill geschöpft.

Die Destillerie liefert hauptsächlich die Basismalts für die blends von Teacher's, insbesondere für Teacher's Highland Cream und ist heute eine der größten malt Brennereien Schottlands. Von Ardmore gibt es derzeit keine Orginalabfüllungen" sondern nur von unabhängigen Abfüllern, von Gordon & MacPhail wird er in Lizenz für den Eigentümer herausgebracht. Der Großteil der Produktion wird für die Herstellung des blends "Teacher´s" verwendet. Trotz zweimaliger Vergrößerung des still house (1955 und 1974) ist der Gesamteindruck der Brennerei äußerst traditionell, was daher kommen mag, daß die Brennblasen nach wie vor noch lange mit Kohle befeuert werden.
Das ursprüngliche Paar stills wurde 1955 auf vier verdoppelt und 1974 erneut auf nun 8 verdoppelt. Zwei Jahre später 1976 wurde sie Teil des Portfolios der Allied Distillers – im selben Jahr, als die Saladin maltings Mälzerei der Brennerei geschlossen wurde. Ihre stills waren bis 2001 mit Kohle dierct fired.
Allied Breweries wurde 1987 nach der Übernahme von Hiram Walker zu Allied Distillers und 1993, nach der Übernahme von Pedro Domecq, zu Allied Domecq. Am 5. Juli 2005 übernahm der Spirituosenkonzern Pernod Ricard Allied Domecq und damit auch die Destillerie. Diese mußten sich aber, um die Auflagen des Kartellamtes zu erfüllen, von Ardmore trennen, so daß nun Beam Global Spirits & Wine, eine Tochter von Fortune Brands, der neue Eigentümer der Brennerei und der zu ihr gehörenden Küferei war.
Als Allied 2006 zerstückelt wurde, gingen Teacher's, Ardmore und Laphroaig zu Beam und 2014 wurden sie Teil des neuen Beam Suntory Portfolios. Seine Begehrtheit war so groß, daß es ihn lange gar nicht als single malt gab.
Inzwischen verfügt Ardmore über acht Brennblasen. An den neuen Wänden hat sich bereits wieder die ursprüngliche Ruß- und Staubschicht niedergeschlagen, die originale Dampfmaschine ist auch heute noch im Einsatz. Die gesamte Anlage hat ihren Charme des 19. Jahrhunderts bewahrt. Zwar kann die Destillerie leider nicht besichtigt werden, es lohnt dennoch auf den Weg zur Leith Hall einen Stop einzulegen.
Ardmore machte Highland malt, der zu 100% aus getorftem Malz gemacht wird, eine Brenntradition hochhält, die früher auch in der Speyside weit verbreitet war. Allerdings nur bis 2001. Ab da wurde auch völlig ungetrofter Ardmore gemacht. Somit war Ardmore bis 2001 der letzte Highland malt, der zu 100% aus getorftem Malz gemacht wurde wenn auch nur lightly peated und eine Brenntradition hochhielt, die früher auch in der Speyside weit verbreitet war.
Ardmore ist mit Laphroaig nach der Auflösung von Allied Domeqc an Fortune Brands, Jim Beam gegangen
2005 wurde Ardmore von Pernod Ricard, die Allied Domecq mittlerweile aufgekauft hatten an Jim Beam Fortune Brands verkauft. Laphroaig ebenso. Nach 109 Jahren kam mit dem Ardmore Traditiopnal Casks die erste Eigentümerabfüllung heraus.
Eigentümer waren bisher William Teacher & Sons 1898 – 1976, Allied Lyons 1976 – 1994, Allied Domecq 1994 – 2006, Jim Beam 2006 – 2014 und heute Beam Suntory seit 2014.

Ihre Kapazität liegt bei 5,4 mlpa, die typische Fermentationszeit liegt bei 54 Stunden, das ist fast am absoluten Minimum. Meim mashing werden normalerweise 12,48 Tonnen grist eingeweicht.
Das Malz ist für Ardmore single malt medium peated bei 12-14 ppm. Für den unpeated second mal namens Ardlair wird plain malt verwendet. Das Malz kommt von Bairds, Boort and Crisp maltings.
Die mash tun besteht aus cast iron im body, mit einem copper dome und ist eine semi lauter tun.
14 wooden washbacks werden mit Wasser aus den Knockandy Hills von 15 springs versorgt und mit einem Hefecocktail aus Mauri und Kerry pressed yeast versorgt. Die entsthende wort ist trüb.
Es gibt 4 wash und 4 spirit stills, die wash stills sind vom Typ onion shaped stills und die wash still charge liegt bei 15000 Litern. Die spirit still charge liegt bei 15500 litern und auch die spirit stills sind onion shaped. Die befeuerung erfolgt heute mit Dampf aus einem heavy fuel boiler, es sind shell and tube condensers im Einsatz. Der new make hat ein Phenol level von 3,5-6ppm und kommt mit 67,5% aus der spirit still. Die filling strength für die Faßlagerung liegt bei den üblichen 63,5%.
Gelagert wird in 6 dunnage warehouses mit Platz für 3,6 Millionen Liter und 3 racked warehouses mit 3 Millionen Litern Kapazität.

Im Rahmen des Klimawandels sind viele Destillerien darum bemüht, ihre Umweltverträglichkeit zu verbessern. So hat am 14. Mai 2021 Supercritical Solutions Ltd (Supercritical) eine dreimonatige Machbarkeitsstudie für seine grüne wasserstoffbasierte Dekarbonisierungstechnologie in der Destillerie Ardmore von Beam Suntory in Kennethmont, Aberdeenshire, erfolgreich abgeschlossen.
Mit „Project WhiskHy“ hat Supercritical den weltweit ersten überkritischen, ultraeffizienten Hochdruck-Elektrolyseur entwickelt, der es einer Brennerei wie Ardmore ermöglichen würde, Wasserstoff vor Ort zu produzieren und zu speichern, der nur durch das Abwasser der Brennerei und lokale erneuerbare Energiequellen betrieben wird. Der grüne Wasserstoff kann dann in das Wärme- oder Stromsystem der Brennerei zurückgeführt werden, um die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu minimieren und letztendlich zu eliminieren.

Der malt gilt als mittelschwer, malzig, für einen heutigen Speyside whisky ist er ungewöhnlich stark getorft. Sehr interessant.